KI in der PR bietet Risiken, aber auch Chancen
Künstliche Intelligenz hält Einzug in unser Privat-, aber auch ins Berufsleben. So gern wir die privaten Annehmlichkeiten in Anspruch nehmen, so zögerlich nähern wir uns diesem Thema auf dem beruflichen Parkett. Immerhin haben derartige Technologien entscheidenden Einfluss auf unsere Jobs – davon ist auch die PR betroffen.
Riesige Datenmengen verändern unser Leben
Als es mit Blick auf Unternehmen wie Facebook vor einigen Jahren hieß, dass Daten zur neuen Ware werden würden, konnten viele von uns die Tragweite dessen gar nicht richtig erfassen. Heute sind wir in dieser Hinsicht einige Schritte weiter.
Chatbots, Alexa, Siri & Co. sind zu unseren alltäglichen Begleitern geworden: Sie steuern die Beleuchtung unserer Wohnräume, füllen unsere Kühlschränke auf und bieten zuverlässige Updates zu aktuellen Wetterentwicklungen. Riesige Datenmengen bilden die Grundlage für all diese technologischen Tools. Die Annehmlichkeiten, die Künstliche Intelligenz (KI) uns bietet, beschränken sich nicht nur auf unseren privaten Lebensraum, sondern verändern nachhaltig zahlreiche Branchen – die Public Relations (PR) bilden da keine Ausnahme.
Unternehmen und PR-Profis bieten KI-Systeme eine Fülle neuer Möglichkeiten, um effektiver zu kommunizieren, Zielgruppen besser zu verstehen und Strategien zu entwickeln. Außer Acht lassen darf man damit einhergehende Risiken allerdings nicht.
Wie profitiert die PR von KI?
- Automatisierung von Prozessen: Die Erstellung von Berichten, die Überwachung von Medien oder das Erfassen von Daten lassen sich von einer KI erledigen. Dadurch werden Zeitkapazitäten frei, die man besser in die strategische Planung und kreative Aktivitäten investieren kann.
- Zielgruppenanalyse und Personalisierung: Eine gründliche Analyse der Zielgruppen ist enorm zeitaufwändig. Für eine treffsichere PR-Kampagne ist sie allerdings unverzichtbar. Dank KI gelingt es PR-Profis große Mengen an Daten zu analysieren, auf dessen Grundlage sie ein tieferes Verständnis ihrer Zielgruppen gewinnen. Kommunikationsansätze lassen sich so optimal auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Empfänger zuschneiden.
- Effektivere Krisenkommunikation: Bei der Krisenkommunikation ist Schnelligkeit das A und O. Je früher sich kommunikative Konfliktsituationen abzeichnen, desto schneller kann man entgegensteuern und bestenfalls einen größeren „Shitstorm“ vermeiden. KI-gestützte Tools überwachen zum Beispiel in Echtzeit Social-Media-Plattformen. Ändern sich Stimmungen und Trends können PR-Profis auf negative Entwicklungen reagieren und angemessene Gegenmaßnahmen ergreifen.
- Content-Erstellung und -Optimierung: Die Liebe zur Sprache und zum Texten von Beiträgen ist sicherlich eine Sache, die alle PR-Fachleute eint. Daher lassen wir uns das Schreiben nur äußerst ungern von einer KI abnehmen. Dennoch können Tools wie Chat GPT bei der Erstellung von Content unterstützen, indem sie automatisch Artikel, Pressemitteilungen oder Social-Media-Beiträge generieren. Darüber hinaus kann KI auch dabei helfen, den Content zu verbessern, indem sie Alternativen zur Optimierung von Schlagzeilen, Bildern oder Formatierung vorschlägt.
Welche Risiken bringt der Einsatz von KI in der PR mit sich?
- Datenschutz und Ethik: Die Nutzung von KI in der PR erfordert den Zugriff auf große Datenmengen, darunter auch personenbezogene Daten. Der Schutz der Privatsphäre hat oberste Priorität, sodass die Einhaltung ethischer Standards von entscheidender Bedeutung ist. Es besteht das Gefahr von Datenmissbrauch oder Diskriminierung, wenn KI-Systeme Vorurteile internalisieren oder unsorgfältig eingesetzt werden.
- Verlust menschlicher Interaktion: Beim Einsatz von KI-Systemen geht es um Daten. Nur allzu leicht gerät dabei in Vergessenheit, dass sich dahinter echte Menschen verbergen. Die Folge: menschliche Interaktion und persönliches Einfühlungsvermögen werden vernachlässigt. Trotz allem technologischen Fortschritt geht es bei den Public Relations um Beziehungen. Kunden und Stakeholder schätzen den menschlichen Kontakt und die individuelle Betreuung, die KI allein nicht bieten kann. Daher ist ein ausgewogener Ansatz, der die Vorteile von KI mit menschlicher Expertise kombiniert, entscheidend.
- Fehlinterpretation von Daten: KI-Systeme basieren auf Algorithmen und maschinellem Lernen. Das bedeutet, dass sie nur so gut sind wie die Daten, mit denen sie gefüttert werden. Ziehen KI-Systeme auf Basis fehlerhafter, verzerrter oder unvollständiger Daten Schlussfolgerungen, liefern sie falsche oder irreführende Informationen.
- Vertrauensverlust: Die zunehmende Verwendung von KI in der PR kann zu Bedenken hinsichtlich der Glaubwürdigkeit und Transparenz führen. Und diese Gefahr ist real, wenn man sich vor Augen führt, wie russische Hacker mit Falschinformationen versuchten Einfluss auf die Bundestagswahlen zu nehmen. Verstärkt sich in der Öffentlichkeit das Gefühl, dass KI-Systeme immer mehr die Kommunikationshoheit gewinnen, manipulieren und/oder Fehlinformationen verbreiten, kann dies das Vertrauen in Unternehmen und PR-Profis erschüttern.
Fazit
Bei all den Vorteilen, die der Einsatz von KI in der PR bietet, ist es wichtig, die Risiken nicht aus den Augen zu verlieren. Entscheidend ist aber, dass wir uns von der KI das Zepter nicht aus der Hand nehmen lassen. In erster Linie ist sie keine Konkurrenz, sondern eine Technologie, die wir für unsere Zwecke einsetzen können und sollten.
Es handelt sich dabei nicht um einen kurzfristigen Trend, sondern eine technologische Revolution, die sich mit den Jahren immer weiter entwickeln wird. Ein verantwortungsvoller und ethischer Einsatz sind ein Muss, um das Vertrauen der Öffentlichkeit nicht zu verspielen und die Potenziale der Technologie in der PR bestmöglich zu nutzen.
Verweise
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